Laba tritt in Coubadjas Fußstapfen

  • Kodjo Laba war noch im Teenageralter, als Togo an der WM 2006 teilnahm

  • Der Stürmer von Al Ain eifert seinem Landsmann Mohamed Kader Coubadja nach

  • Er feiert seine Tore mit einem traditionellen togolesischen Tanz

Der 31. Juni 2006 war auf jeden Fall ein historischer Tag für den togolesischen Fussball. Das war nämlich der Tag, an dem Emmanuel Adebayor und seine Teamkameraden das erste WM-Spiel des Landes bestritten.

Die Togolesen holten bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ zwar keinen einzigen Punkt und unterlagen jeweils gegen die Republik Korea, die Schweiz und Frankreich, doch die Ereignisse dieses Sommers sind Kodjo Laba, dem aktuellen Nationalstürmer Togos, noch gut in Erinnerung geblieben.

Der 28-Jährige, der derzeit auf Vereinsebene für Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv ist, war noch in der frühen Jugend, als Mohamed Kader Coubadja bei dem Turnier in Deutschland den einzigen Treffer für Togo erzielte. Nun hofft er, in seine Fußstapfen zu treten und Togo in zwei Jahren zu einem weiteren WM-Auftritt zu verhelfen.

"Nicht jedes Team kommt in den Genuss einer Weltmeisterschaft. Deshalb danke ich Gott dafür, dass er meinem Land eine Chance gegeben hat", so Laba im Gespräch mit FIFA.com. "Ich war damals noch jung, aber ich habe in der Qualifikation all unsere Heimspiele besucht. Ich bin nach der Schule immer zum Stadion gelaufen, obwohl es wirklich weit war. Alle Auswärtsspiele habe ich mir im Fernsehen angeschaut."

"Ich war zwar noch ziemlich jung, aber ich kann mich immer noch genau an unsere Spiele bei der WM 2006 in Deutschland erinnern, besonders an das gegen Südkorea, in dem Coubadja ein fantastisches Tor geschossen hat."

"Ich bin vor Freude herumgesprungen. Das war ein unvergessliches Spiel. Und selbst im Spiel gegen Frankreich haben unsere Spieler eine super Leistung gebracht, auch wenn wir verloren haben. Wir haben bewiesen, dass wir eine mega Mannschaft waren", fügt er hinzu.

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Träume können wahr werden

Fünf Jahre nach Togos WM-Abenteuer startete Kodjo Laba bei OC Agaza seine Profikarriere. Später schloss er sich einem anderen togolesischen Klub an, nämlich dem FC Anges, dann folgten Auslandsengagements in Gabun und Marokko. Zuletzt wechselte er 2019 zu Al Ain, dem Spitzenklub aus den Emiraten.

Nachdem Laba auf Vereinsebene beeindruckt hatte, wurde 2016 sein Traum von der Nationalmannschaft war. In den nächsten Jahren sollte er sich zu einem ihrer Leistungsträger entwickeln. Er nahm mit dem Team am CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2017 teil und verhalf ihm später zum Einzug in die Gruppenphase der Afrika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™. Dabei erzielte er im Auftaktspiel der ersten Runde sein erstes Länderspieltor.

Auf das Tor und die Qualifikation für Katar 2022 angesprochen erklärt Laba: "Das Tor gegen die Komoren war ein Glückstreffer. Ich glaube, es war ein entscheidendes Tor, mit dem wir uns im Hinspiel ein wichtiges Unentschieden sichern konnten."

"In Lomé haben wir dann 2:0 gewonnen, und ich glaube, dass mein Auswärtstor ausschlaggebend war. Jetzt haben wir uns für die Gruppenphase qualifiziert, für die wir uns bestmöglich vorbereiten werden."

Laba und der Rest von Claude Le Roys Team treten in Gruppe H der Qualifikation gegen Senegal, Kongo und Namibia an. Der torgefährliche Angreifer beschreibt die Gruppe als "kompliziert".

"Wir werden in der Gruppenphase Spiel für Spiel vorgehen. Wir wissen, was da auf uns zukommt. Ich glaube, die Senegalesen stellen für uns die größte Gefahr dar, denn sie haben unter anderem Spieler wie Sadio Mané und Kalidou Koulibaly."

"Heutzutage spielen alle Mannschaften auf einem hohen Niveau und sind eine starke Konkurrenz. Senegal ist zwar ein großes Team, aber wir dürfen auch Kongo und Namibia nicht unterschätzen. Wir müssen jedes Spiel ernst nehmen und das Unmögliche möglich machen, um uns für die WM zu qualifizieren."

Große Inspiration

Laba hat sich in den letzten Jahren zu einem der torgefährlichsten Angreifer Togos entwickelt und bringt es inzwischen auf zwölf Tore in 24 Länderspielen. Er möchte in die Fußstapfen seiner großen Vorbilder Coubadja und Emmanuel Adebayor treten, dem großen Star des togolesischen Fussballs. Er träumt davon, selbst auf der Weltbühne zu spielen und Tore zu schießen.

"Als ich jung war, habe ich mich von vielen Spielern inspirieren lassen, aber wenn ich einen auswählen müsste, dann würde ich Adebayor nehmen. Er ist eine Quelle der Inspiration für alle Togolesen, weil er das Glück hatte, für wichtige Klubs in Europa zu spielen."

"Und dann wäre da noch Coubadja, der viele Tore für das Team erzielt hat, insbesondere den fantastischen Treffer bei der WM. Er ist ein großer Name im togolesischen Fussball. Weil er genau wie ich Stürmer war, versuche ich immer, mir ein Beispiel an ihm zu nehmen. Ich hatte das Glück, ihn einige Male zu treffen, und er hat mir viele Ratschläge gegeben."

Coubadjas Einfluss auf Laba ist so groß, dass Letzterer sogar den Tanz imitiert, mit dem Coubadja in Frankfurt sein Tor gegen die Republik Korea gefeiert hat. Der Angreifer hat diesen traditionellen Tanz während seines Engagements beim marokkanischen Klub RS Berkane schon häufig aufgeführt und auch bei seinem aktuellen Klub und im Nationalteam.

Als wir Laba danach fragen, meint er lächelnd: "Das ist der Agbadja-Tanz, und er ist dort, wo ich herkomme, sehr bekannt. Damit kann ich meine Tore im Stil von Coubadja feiern, zum Beispiel meinen Treffer im Finale des CAF Konföderationen-Pokals 2019 gegen den ägyptischen Klub Zamalek."

Wir wollen wissen, ob er davon träumt, den Tanz bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft aufzuführen. "Zunächst einmal träume ich davon, dass wir uns zum zweiten Mal überhaupt für die WM qualifizieren. Als Stürmer werde ich alles tun, um bei diesem Turnier Spuren zu hinterlassen. Wenn ich die Chance bekomme, bei einer WM zu spielen und dort ein Tor schieße, dann werde ich tanzen wie Coubadja."